Marderbiss: Schäden werden immer teurer
Im vergangenen Jahr stiegen die Kosten für Marderschäden in der Kfz-Versicherung im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der von Mardern verursachten Schäden erhöhte sich von 208.000 auf 214.000, basierend auf den Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Laut Anja Käfer-Rohrbach, der stellvertretenden GDV-Hauptgeschäftsführerin, stieg zwar die Anzahl der Marderbisse leicht an, doch die individuellen Schäden sind teurer geworden: 2022 zahlten Versicherer durchschnittlich fast 500 Euro pro Marderbiss, was etwa zehn Prozent mehr als 2021 ausmacht.
Die Kosten für Marderbisse wurden für 2022 auf etwa 104 Millionen Euro beziffert, zwölf Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Nach Glasbruch und Wildunfällen waren Marderbisse die dritthäufigste Schadenart in der Teilkaskoversicherung.
In den letzten zehn Jahren blieb das Schadenaufkommen relativ stabil, jedoch stiegen die Schadenssummen deutlich an. 2012 und 2019 waren Spitzenjahre mit jeweils 233.000 beschädigten Fahrzeugen. Trotz weniger Schäden stiegen die Schadenssummen von rund 64 Millionen Euro im Jahr 2012 auf 104 Millionen Euro 2022. Aktuell kostet jeder Marderbiss durchschnittlich rund 500 Euro, etwa zehn Prozent mehr als 2021 und 38,5 Prozent mehr als 2012.
Wie man sein Auto vor Marderbissen schützen kann:
Eine gründliche Motorreinigung nach einem Marderbesuch, am besten in einer Werkstatt. Abschottungen des Motorraums wie elastische Drahtgitter, um den Zugang zu Kabeln und Schläuchen zu verhindern. Erhältlich sind auch Abwehrsysteme mit Ultraschall oder Stromstößen, um Marder fernzuhalten. Eine weitere Option: Das Ummanteln von Kabeln und Schläuchen mit zusätzlichen Hartplastikschläuchen.
Teilkaskoversicherung zahlt, aber …
Die Teilkasko-Versicherung deckt in der Regel Marderschäden an Kabeln, Schläuchen und Leitungen ab. Es ist jedoch wichtig vor Vertragsabschluss zu prüfen, ob auch Folgeschäden durch Marderbiss abgedeckt sind.
Schäden an einem beschädigten Katalysator sind vergleichsweise gering. Wenn jedoch Kühlmittel austritt und dadurch ein Brand entsteht, deckt der Anbieter den Feuerschaden nur, wenn die Deckung für Folgeschäden besteht. Zudem sollte die Ersatzleistung für derartige Schadensfälle nicht begrenzt sein, da ein Marderbiss schnell einen Totalschaden verursachen kann!